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Wohnmobil Stellplatz mit Ver- und Entsorgungsstation
Wohnmobil Stellplatz mit Ver- und Entsorgungsstation: Kosten, Technik und die besten Tipps
Die Freiheit des Campings hängt von einer funktionierenden Infrastruktur ab. Ein Wohnmobil Stellplatz mit Ver- und Entsorgungsstation ist dabei entscheidend. Wir zeigen Ihnen, wie Sie die besten Plätze finden, was es kostet und wie die Entsorgung reibungslos und sauber funktioniert.
Das Thema kurz und kompakt
Die Kosten für einen Wohnmobil-Stellplatz mit Ver- und Entsorgungsstation setzen sich aus der Stellplatzgebühr (ca. 10-20 €) und variablen Kosten für Frischwasser (ca. 1 €/100L) zusammen, während die Entsorgung oft gratis ist.
Die korrekte und hygienische Nutzung einer V/E-Station, inklusive der strikten Trennung von Frisch- und Abwasserschläuchen, ist entscheidend, um Verschmutzung und Gesundheitsrisiken zu vermeiden.
Das illegale Entsorgen von Grau- oder Schwarzwasser in der Natur oder in Straßengullis ist streng verboten und kann mit Bußgeldern von bis zu 5.000 Euro geahndet werden.
Über 675.000 zugelassene Wohnmobile in Deutschland zeigen eine klare Tendenz: die Reise auf vier Rädern boomt. Doch mit der Freiheit kommt auch die Verantwortung für die korrekte Ver- und Entsorgung (V/E). Ein gut ausgestatteter Stellplatz ist die Basis für Unabhängigkeit und Komfort. Dieser Beitrag führt Sie durch alle Aspekte eines Wohnmobil-Stellplatzes mit Ver- und Entsorgungsstation. Sie erfahren, wie Sie Kostenfallen vermeiden, die richtige Station für Ihre Bedürfnisse finden und die Technik hygienisch einwandfrei bedienen. Damit wird jede Reise mit Ihrem mobilen Zuhause zu einem unbeschwerten Erlebnis.
Die Kosten für einen Wohnmobil-Stellplatz mit Ver- und Entsorgungsstation variieren stark. Die reine Entsorgung von Abwasser ist oft kostenlos, um illegales Ablassen zu verhindern. Für Frischwasser müssen Sie jedoch mit Kosten rechnen, die meist bei 1 Euro pro 100 Liter liegen und über einen Münzautomaten abgerechnet werden. Die Übernachtungsgebühren für einen Stellplatz mit kompletter Infrastruktur bewegen sich in Deutschland meist zwischen 10 und 20 Euro pro Nacht. Dabei geben Wohnmobilisten im Schnitt 50,50 Euro pro Person und Tag im Zielgebiet aus, was die wirtschaftliche Bedeutung unterstreicht. Komfort-Stellplätze, sogenannte „Full hook-up“ Plätze, bei denen alle Leistungen im Preis enthalten sind, können preislich darüber liegen. Diese Investition sichert jedoch Komfort und vermeidet Wartezeiten an zentralen Stationen. Wenn Sie eine überdachte und gesicherte Unterbringung suchen, können die Preise je nach Saison und Ausstattung abweichen. Die genaue Kalkulation hängt also stark von der gewählten Ausstattung und dem Standort ab.
Den richtigen Stellplatz finden: Von Basic bis Premium
In Deutschland gibt es über 4.200 Reisemobilstellplätze mit unterschiedlichen Ausstattungsniveaus. Die Suche nach dem passenden Ort wird durch Apps und Stellplatzführer wie den des ADAC erheblich erleichtert. Man unterscheidet im Wesentlichen drei Kategorien von Plätzen:
Basic-Plätze: Einfache Übernachtungsplätze mit nur rudimentärer Ausstattung, oft ohne feste V/E-Station.
Standard-Plätze: Diese Kategorie finden Sie häufig auf umgewidmeten Parkflächen. Sie bieten in der Regel eine zentrale Ver- und Entsorgungsstation, Stromanschlüsse und Müllbehälter.
Premium-Plätze: Diese bieten eine über den Standard hinausgehende Ausstattung mit parzellierten Standplätzen, oft eigenen Sanitäranlagen und zusätzlichen Services.
Die durchschnittliche Größe eines Stellplatzes in Deutschland beträgt 16 Standplätze. Viele Plätze befinden sich auch an Tankstellen, Autobahnraststätten oder sogar bei Supermärkten wie Intermarché in Frankreich. Für die Zeit zwischen den Reisen ist ein ganzjährig sicherer Stellplatz eine wichtige Überlegung. So stellen Sie sicher, dass Ihr Fahrzeug auch bei Nichtbenutzung gut untergebracht ist.
Grauwasser, Schwarzwasser und Frischwasser: Die Technik verstehen
Ein Wohnmobil verfügt über mindestens zwei Wassertanks: einen für Frischwasser und einen für Grauwasser. Größere Modelle haben oft einen dritten, separaten Tank für das Schwarzwasser. Die korrekte Handhabung dieser Systeme ist für Hygiene und Umwelt entscheidend. Der Frischwassertank fasst meist zwischen 60 und 100 Liter und versorgt Dusche, Waschbecken und die WC-Spülung. Im Grauwassertank sammelt sich das leicht verschmutzte Wasser aus Dusche und Spüle. Der Schwarzwassertank oder die mobile Toilettenkassette nimmt die Fäkalien aus der Toilette auf. Die strikte Trennung der Wassersysteme ist ein zentraler Aspekt der Bordtechnik. Ein Stellplatz zum Überwintern in Brandenburg muss beispielsweise winterfeste Anlagen garantieren. Die Kenntnis über die verschiedenen Tanks ist die Grundlage für die korrekte Nutzung jeder Ver- und Entsorgungsstation.
Die V/E-Station korrekt und hygienisch nutzen
Die richtige Bedienung einer V/E-Station verhindert Verschmutzungen und die Verbreitung von Keimen. An den meisten Stationen sind die Anschlüsse klar gekennzeichnet, um Verwechslungen zu vermeiden. Hier ist eine schrittweise Anleitung für den Entsorgungsvorgang:
Positionieren Sie Ihr Fahrzeug: Fahren Sie so über den Bodeneinlass, dass der Grauwasserauslass direkt darüber liegt.
Grauwasser ablassen: Öffnen Sie den entsprechenden Hahn und lassen Sie das Grauwasser vollständig in den dafür vorgesehenen Gulli oder die Rinne ablaufen.
Toilettenkassette leeren: Entnehmen Sie die Kassette aus dem Fahrzeug und entleeren Sie den Inhalt in den separaten Ausguss für Schwarzwasser. Halten Sie dabei den Entlüftungsknopf gedrückt, um ein spritzfreies Auslaufen zu gewährleisten.
Spülen: Nutzen Sie den dafür vorgesehenen (und niemals den Frischwasser-) Schlauch, um die Kassette und den Ausguss gründlich zu reinigen. Viele Stationen bieten eine kostenlose Spülfunktion.
Benutzen Sie für das Befüllen des Frischwassertanks immer Ihren eigenen Schlauch und lassen Sie diesen niemals den Boden berühren. Wer sein Fahrzeug länger abstellt, sollte sich über die Möglichkeiten zum Überwintern auf einem gesicherten Gelände informieren. Ein sauberer Vorgang an der V/E-Station sorgt für ein gutes Miteinander auf jedem Stellplatz.
Moderne Entsorgungsstationen: Technologie und Winterbetrieb
Die Technologie von V/E-Stationen hat sich in den letzten Jahren stark weiterentwickelt. Moderne Anlagen sind mehr als nur ein Gulli im Boden. Professionelle Systeme wie die von SANI STATION bieten überfahrbare Bodeneinlässe aus Edelstahl, die eine Radlast von bis zu 4 Tonnen aushalten. Diese sind oft mit einem selbstdosierenden Frostschutzheizkabel ausgestattet, was einen ganzjährigen Betrieb sicherstellt. Eine automatische Zwangsspülung nach der Nutzung sorgt für ein hohes Hygieneniveau, selbst wenn der Nutzer das manuelle Spülen vergisst. Für Stromanschlüsse auf Stellplätzen ist die Norm DIN VDE 0100 (Teil 708) verbindlich, die den Einsatz von sicheren CEE-Steckdosen vorschreibt. Auch automatisierte Reinigungsstationen für Toilettenkassetten wie „CamperClean“ finden sich auf immer mehr Plätzen und übernehmen den kompletten Reinigungsprozess für eine geringe Gebühr. Ein Stellplatz in einer Halle bietet oft zusätzlichen Schutz für die Technik Ihres Fahrzeugs. Diese technologischen Fortschritte machen die Ver- und Entsorgung komfortabler und sicherer.
Rechtliche Aspekte und Verbote: Was Sie unbedingt beachten müssen
Die Entsorgung von Grau- oder Schwarzwasser in der Natur ist strengstens verboten und wird hart bestraft. Das Ablassen von Abwasser in einen normalen Straßengulli ist ebenfalls illegal, da viele davon nur an die Regenwasserkanalisation angeschlossen sind und direkt in Gewässer münden. Wer dabei erwischt wird, muss in Deutschland mit Bußgeldern von bis zu 5.000 Euro rechnen. Auch die Verwendung von Sanitärzusätzen ohne Umweltzertifizierung wie dem „Blauen Engel“ (Norm RAL UZ 84a) ist auf vielen Plätzen untersagt, da diese die Kläranlagen belasten. Für die Trinkwasserversorgung gelten strenge Vorschriften nach DIN 2001-2, um die Wasserqualität sicherzustellen. Ein Urlaubsstellplatz in Bayern unterliegt denselben bundesweiten Regelungen. Die Einhaltung dieser Vorschriften schützt nicht nur die Umwelt, sondern auch Ihren Geldbeutel.
Weitere nützliche Links
Wikipedia bietet einen allgemeinen Überblick über Wohnmobile.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) stellt statistische Daten und Fakten zum Thema Wohnmobile bereit.
Der CIVD (Caravaning Industrie Verband Deutschland) bietet eine Studie zum Camping- und Reisemobiltourismus.
Der Deutsche Tourismusverband (DTV) liefert Zahlen, Daten und Fakten zum Tourismus.
Pincamp (ADAC) bietet einen Artikel über Wohnmobil-Entsorgungsstationen mit Informationen zu Standorten und Services.
FAQ
Wie oft muss ich die Tanks meines Wohnmobils leeren?
Das hängt stark von der Größe Ihrer Tanks, der Anzahl der mitreisenden Personen und Ihrem Wasserverbrauch ab. Im Durchschnitt müssen die Tanks alle 2 bis 4 Tage an einer Ver- und Entsorgungsstation geleert und befüllt werden.
Kann ich den Frischwasserschlauch der Station benutzen?
Aus hygienischen Gründen wird dringend empfohlen, immer den eigenen Schlauch für Frischwasser zu verwenden. Sie können nie sicher sein, ob der Schlauch der Station zuvor unsachgemäß, zum Beispiel zur Reinigung einer Toilettenkassette, verwendet wurde.
Funktionieren Entsorgungsstationen auch im Winter?
Viele moderne Ver- und Entsorgungsstationen sind mit einer Heizung ausgestattet, um den Winterbetrieb zu ermöglichen. Es ist jedoch ratsam, sich vorab zu informieren, ob der anvisierte Stellplatz diesen Service anbietet, da nicht alle Anlagen winterfest sind.
Was mache ich, wenn der Bodeneinlass verstopft oder schmutzig ist?
Die meisten Stationen verfügen über eine Spülfunktion, die Sie nach der Nutzung betätigen sollten. Wenn Sie eine verschmutzte Station vorfinden, informieren Sie den Betreiber. Versuchen Sie niemals, Verstopfungen selbst zu beseitigen.
Darf ich auf jedem Parkplatz mit dem Wohnmobil übernachten?
In Deutschland ist eine einzelne Übernachtung zur "Wiederherstellung der Fahrtüchtigkeit" auf öffentlichen Parkplätzen meist geduldet, sofern es nicht explizit verboten ist. Dies ist jedoch kein Campingaufenthalt und erlaubt kein Aufstellen von Stühlen oder Ausfahren der Markise. Für längere Aufenthalte müssen Sie einen ausgewiesenen Wohnmobilstellplatz oder Campingplatz anfahren.
Welche Zahlungsmethoden gibt es an V/E-Stationen?
Die Bezahlung erfolgt häufig über Münzeinwurf, besonders für Frischwasser und Strom. Moderne Stellplätze bieten auch Kassenautomaten, die Giro- oder Kreditkarten akzeptieren, oder sogar die Bezahlung per App an.